Studie zeigt geringes Risikobewusstsein bei älteren Erwachsenen

Allein in Deutschland erkranken jährlich bis zu 680.000 Menschen an einer außerhalb des Krankenhauses erworbenen Lungenentzündung. Gefährdet sind unter anderem ältere Erwachsene und chronisch Kranke, da sie oft ein schwächeres Immunsystem haben. In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurden in Deutschland 1.001 ältere Erwachsene zum Thema Verständnis und Wahrnehmung von Lungenentzündungen befragt. Das Ergebnis: In den Köpfen vieler dominieren nach wie vor viele Mythen über Ansteckung, Prävention oder Auswirkungen der Erkrankung.

 

So halten 92 Prozent der Befragten eine Lungenentzündung für eine ernste Erkrankung, doch nur 13 Prozent befürchten, selbst daran zu erkranken. Hinzu kommen falsche Annahmen beispielsweise über vorbeugende Maßnahmen: Über die Hälfte der Befragten geht davon aus, eine Lungenentzündung könne nur behandelt, jedoch nicht verhindert werden. Einer Lungenentzündung kann aber auf unterschiedlichen Wegen vorgebeugt werden. Dies kann unter anderem durch Bewegung, gesunde Ernährung oder medizinische Vorsorgemaßnahmen wie eine Impfung gegen Lungenentzündung (verursacht durch Pneumokokken) geschehen.

 

Zudem glaubt ein Drittel der Befragten, dass Lungenentzündungen nicht ansteckend sind. Ein Irrglaube. Der häufigste Auslöser von Lungenentzündungen sind Pneumokokken. Das sind Bakterien, die über Tröpfcheninfektion – zum Beispiel beim Niesen oder beim Händeschütteln – übertragen werden können.

 

Auch über die mitunter schwerwiegenden Auswirkungen einer Lungenentzündung sind sich viele der Befragten nicht im Klaren. Zwei Drittel der Befragten haben die Lungenentzündung schlimmer empfunden als erwartet. Zudem glaubt ein Teil der Studienteilnehmer, dass mehr Menschen bei Autounfällen sterben als an Lungenentzündungen. Tatsächlich ist in Deutschland die Lungenentzündung im Jahr 2013 aber für über fünfmal so viele Todesfälle verantwortlich gewesen als Verkehrsunfälle. Über Möglichkeiten, einer Lungenentzündung vorzubeugen, informiert der Hausarzt. (djd).

 

Symptome, Behandlung und Folgen der Lungenentzündung: Ursache einer Lungenentzündung ist meist eine Infektion. Richtig behandelt ist sie üblicherweise nach zwei bis drei Wochen überstanden. Zu Komplikationen kann es kommen, wenn etwa die Behandlung nicht rechtzeitig erfolgt oder nicht ausreichend wirkt. Typische Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und Atembeschwerden, sie können aber auch fehlen oder nur gering ausgeprägt sein. Zwar klingen nach erfolgreicher Behandlung die Beschwerden ab, doch leiden Betroffene oft noch wochenlang danach an Abgeschlagenheit und Erschöpfung. (djd).

 

Quellenangaben: 1. Schnoor M et al., The CAPNETZ study group -Approaches to estimate the population-based incidence of community acquired pneumonia, J Infect 2007; 55: 233-9. 2. PneuVUE-Studie. Ipsos Mori. Neue Sichtweisen der Pneumonie bei älteren Erwachsenen, 2016 3. Welte T et al., Clinical and economic burden of community-acquired pneumonia among adults in Europe. Thorax 2012; 67:71-79. www.ipsos.de/publikationen-und-presse/publikationen/2016/pneuvue 4. Eurostat, Todesursachen – Sterbefälle nach Land des Wohnsitzes und Vorkommen; Zahlen für 2013.

 

 

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