Schokolade in Gefahr?

Kaum etwas wärmt so angenehm und ist so gemütlich wie eine Tasse heißer Schokolade bei winterlichen Temperaturen – egal ob man sie zuhause zubereitet oder in einem Café oder einer Chocolaterie genießt. Und weil Schokolade auch in Tafelform oder als Praline hierzulande für viele Genussmomente sorgt, sind die Bundesbürger Europameister im Schokoladenverzehr: Der Pro-Kopf-Konsum liegt bei etwa 11,5 Kilogramm pro Jahr – Tendenz steigend. Doch woher kommt der Kakao und unter welchen Bedingungen wird er angebaut?

 

Klimawandel und exzessive Landwirtschaft bedrohen Kakaoanbau

Heute werden 90 Prozent der weltweiten Kakaoproduktion von Kleinbauern erwirtschaftet, die weniger als fünf Hektar Land besitzen. Mit einem Anteil von 60 Prozent an der Weltproduktion sind die westafrikanischen Länder Côte d’Ivoire und Ghana die globalen Schokoladenzentren. Trotz der weltweit steigenden Nachfrage steht der Kakaosektor in beiden Ländern vor großen Herausforderungen. Veraltete Kakaobäume, ausgelaugte Böden und Waldrodung zu Gunsten neuer Farmflächen sind Ergebnisse exzessiver Landwirtschaft. Der Klimawandel stellt eine zusätzliche Bedrohung für den Kakaoanbau dar, weil durch steigende Temperaturen, unvorhersehbare Regenfälle und die Verschiebung von Vegetationszeiten eine Kultivierung der Kakaopflanze in einigen Regionen in absehbarer Zeit unmöglich sein wird. Schon heute sind die negativen Auswirkungen bei den Ernteerträgen sichtbar.

 

Rund um den Tropengürtel setzt sich die Rainforest Alliance dafür ein, den Anbau unter anderem von Kakao nachhaltiger und „klimasmart“ zu gestalten. Dazu gehören Maßnahmen wie Aufforstungen, nachhaltigere Anbaumethoden, aber auch Schulungen bei den Kakaobauern vor Ort.   Im Ergebnis können die Farmer Wälder, Böden und natürliche Gewässer besser schützen. Zugleich können sie ihre Farm profitabler bewirtschaften und langfristig fruchtbar halten. Gefördert wird zudem der Anbau verschiedener Rohstoffe auf einer Farm mit dem Ziel, sich vom Kakao unabhängiger zu machen. Mehr Informationen gibt es unter rainforest-alliance.de und unter thefrogblog.de.

 

Zertifizierungsstandards werden erhöht

2017 wird die Messlatte in Sachen Nachhaltigkeit etwa im Kakaoanbau weiter angehoben. Dann tritt der neue Zertifizierungsstandard des Sustainable Agriculture Network (SAN), die Grundlage zur Vergabe des Siegels „Rainforest Alliance Certified“, in Kraft. Dieser soll Kakaofarmer dabei unterstützen, Fortschritte bei der Schaffung nachhaltiger Lebensbedingungen und bei der Steigerung der Produktivität auf umweltschonende und verantwortungsbewusste Weise zu erzielen. Produkte aus zertifiziert nachhaltigem Anbau erkennt man am Siegel mit dem Frosch. (djd).

 

Zertifizierte Farmen werden jährlich überprüft

(djd). Kakaofarmen in der Côte d’Ivoire und in Ghana, die das Zertifikat der Rainforest Alliance tragen, werden regelmäßig von unabhängigen Zertifizierungsstellen überprüft. Grundlage dafür sind die vom Sustainable Agriculture Network (SAN) entwickelten umfassenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Kriterien.  Farmer, die das Siegel führen dürfen, schützen Wälder, Pflanzen, erhalten wichtigen Lebensraum für zahlreiche Wildtiere und gehen schonend mit den natürlichen Ressourcen um. In Schulungen lernen Farmer, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und ihre Anbaumethoden an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Mehr Informationen: rainforest-alliance.de

 

 

 

 

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